Videosprechstunde einfach erklärt: Ihr Leitfaden für die digitale Praxis
Die Videosprechstunde ist eine moderne und digitale Lösung, die sowohl für Ärzte als auch für Patienten enorme Vorteile bietet. Von flexibler Patientenkommunikation bis hin zu sicherer Datenübertragung – sie ist aus dem Praxisalltag nicht mehr wegzudenken. In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige zur Einführung und Nutzung der Videosprechstunde, damit Ihre Praxis optimal auf den digitalen Wandel vorbereitet ist.
Inhaltsverzeichnis
Was ist die Videosprechstunde?
Die Videosprechstunde ist eine innovative Form der telemedizinischen Betreuung, bei der Patienten und Ärzte über zertifizierte Videodienste kommunizieren. Sie ermöglicht es, Konsultationen digital durchzuführen, ohne dass Patienten physisch in der Praxis erscheinen müssen. Besonders nach Operationen oder bei chronischen Erkrankungen bietet sie eine flexible Möglichkeit, den Heilungsverlauf zu überwachen oder Behandlungen zu besprechen. Damit eignet sich die Videosprechstunde besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität oder langen Anfahrtswegen. Ärzte profitieren von der Entlastung durch eine effizientere Terminplanung.
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Vorteile der Videosprechstunde
Warum die Videosprechstunde für Ärzte und Patienten gleichermaßen ein Gewinn ist
Die Videosprechstunde bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl den Praxisbetrieb optimieren als auch die Patientenversorgung verbessern. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die die digitale Arzt-Patienten-Kommunikation so wertvoll machen:
1. Mehr Flexibilität und Zeitersparnis für Patienten und Ärzte
Die Videosprechstunde eliminiert lange Anfahrtswege und Wartezeiten in der Praxis, was besonders für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, ältere Patienten oder Berufstätige mit wenig Zeit vorteilhaft ist. Ärzte profitieren von einer flexibleren Planung und können kleinere Anliegen wie Folgebesprechungen, Rezeptanfragen oder Kontrolltermine effizient per Video abwickeln.
2. Effizientere Praxisabläufe
Die Integration von Videosprechstunden reduziert den organisatorischen Aufwand in der Praxis. Es entfallen die Notwendigkeit separater Wartebereiche, und der Verwaltungsaufwand wird durch digitale Prozesse minimiert. Dies ermöglicht eine nahtlose Einbindung von Videoterminen in den Praxisalltag.
3. Sicherer und umfassender Zugang zur medizinischen Versorgung
Videosprechstunden ermöglichen Patienten in ländlichen oder strukturschwachen Gebieten einen einfachen Zugang zu medizinischer Versorgung und Fachärzten, die sonst schwer erreichbar wären. So wird eine umfassende Betreuung unabhängig vom Standort gewährleistet.
4. Steigerung der Attraktivität der Praxis
Eine moderne Praxis, die Videosprechstunden anbietet, positioniert sich als fortschrittlich und patientenorientiert. Dies kann neue Patienten anziehen und das Image der Praxis positiv beeinflussen.
Technische Voraussetzungen für die Praxis
Für die Durchführung von Videosprechstunden müssen Ärzte und Psychotherapeuten spezielle technische Anforderungen erfüllen. Wichtig ist die Nutzung eines zertifizierten Videodienstanbieters, der den Datenschutz und die IT-Sicherheit gemäß den Vorgaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) gewährleistet. Die Kommunikation muss Ende-zu-Ende verschlüsselt sein und in einer störungsfreien, privaten Umgebung stattfinden. Auch die Patienten müssen zuvor ihr Einverständnis erklären, was den rechtlichen Anforderungen entspricht.
Diese Standards schaffen Vertrauen in die Technologie und gewährleisten eine sichere, professionelle Arzt-Patienten-Kommunikation.
Abrechnungsmodalitäten für Videosprechstunden
Die Abrechnung von Videosprechstunden ist klar geregelt. Ärzte können ihre regulären Grund- und Konsiliarpauschalen abrechnen. Zusätzlich sind Zuschläge möglich, beispielsweise für hausärztliche oder fachärztliche Versorgung. Allerdings gibt es Einschränkungen: Wenn Patienten ausschließlich Videosprechstunden nutzen, werden Abschläge auf die Pauschalen vorgenommen. Diese Abschläge variieren je nach Fachgruppe zwischen 20 und 30 Prozent. Trotz der Limitierungen bieten Videosprechstunden eine lukrative Ergänzung zum Praxisbetrieb.
Videosprechstunden im Notfalldienst
Seit Juli 2022 können auch Notfallpauschalen über Videosprechstunden abgerechnet werden. Das betrifft sowohl Erstkonsultationen als auch Folgetermine im Rahmen des organisierten Notfalldienstes. Schweregradzuschläge oder Konsiliarpauschalen bleiben jedoch weiterhin an persönliche Arzt-Patienten-Kontakte gebunden. Diese Flexibilität zeigt, wie gut sich Videosprechstunden auch in zeitkritischen Fällen integrieren lassen.
Krankschreibung per Videosprechstunde
Ein weiterer praktischer Anwendungsfall ist das Ausstellen von Krankschreibungen. Bei bekannten Patienten kann die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) für bis zu sieben Tage erfolgen, bei neuen Patienten bis zu drei Tage. Für Folgekrankschreibungen ist jedoch ein vorheriger persönlicher Kontakt erforderlich. Dieser Service ist besonders für Patienten mit Erkältungssymptomen oder Mobilitätseinschränkungen eine erhebliche Erleichterung.
Ablauf einer Videosprechstunde
Der Prozess ist einfach gestaltet: Nach der Registrierung bei einem zertifizierten Videodienstanbieter erhalten Ärzte alle relevanten Informationen zur Terminvergabe. Patienten werden entweder durch die Praxis oder direkt über den Anbieter eingeladen und müssen vorab ihre Einwilligung zur digitalen Konsultation geben. Während der Videosprechstunde identifizieren sich neue Patienten, indem sie ihre elektronische Gesundheitskarte in die Kamera halten. Die gesamte Sitzung wird wie eine reguläre Konsultation dokumentiert und technisch abgesichert.
Fazit
Die Videosprechstunde ist eine effiziente Ergänzung zur klassischen Praxisführung. Sie optimiert die Patientenversorgung, bietet Flexibilität und trägt dazu bei, den Praxisalltag zu entlasten. Mit den richtigen technischen Voraussetzungen und einem zertifizierten Videodienst wird die Digitalisierung zu einem Gewinn für Patienten und Ärzte.
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